In der Zeit vom 26-30.12.2018 findet die Deutsche Jugendmeisterschaft in Magdeburg statt. Unsere U12 hat sich qualifiziert und ist mit dabei.
Hier könnt ihr jeden Tag Turnierinfos erhalten und unser Team mit Emil, Ingi, Julius, Mario und Sören auf seinem Weg begleiten.
Nullter Tag
Das Team ist vollständig und pünktlich am zweiten Weihnachtstag in Magdeburg eingetroffen. Am Abend gab es noch die kleine Regelkunde für Deutsche Meisterschaften – Sofia Regel, Karenzzeiten, ELO Auswertungen und sogar Liveübertragungen ins Internet zeigten an, dass die Deutschen Jugendmeisterschaften ein besonderes Großereignis sind. Diverse Bundesligaspieler, Fide-Meister und Internationale Meister begleiteten die 120 Teams der U10, U12 und U14 Altersklassen.
Vor uns eine gewaltige sportlicher Herausforderung – nach der Setzliste waren wir Außenseiter und alle anderen 19 Mannschaften vor uns. Aber das war ja auch schon bei der NRW Meisterschaft so und dort hat es ja auch geklappt! Das Turnier ist auch eine konditionelle Herausforderung: Vier Tage mit mit jeweils zwei langen Partien pro Tag werden alles von Ingi, Sören, Julius, Mario und Emil fordern. Aus diesem Grund sind wir auch mit fünf Spielern angereist, so dass wir auch durchrotieren können.
Erster Tag
Auftakt gegen Roter Turm Halle
Sören und Mario verloren beide bereits in der Eröffnung eine Figur. Während Mario sich über einen Angriff in ein Dauerschach retten konnte, verwertete Sörens Gegnerin knochentrocken ihren Vorteil. Julius startete aus der französischen Verteidigung heraus einen gewaltigen Königsangriff und spielte seine Gegnerin an die Wand. Ingi kam gut aus der Eröffnung; in einem anspruchsvollen Schwerfigurenendspiel konnte sein Gegner Ingis Zentrumsbauern blockieren und seine Freibauern am Damenflügel entscheidend vorrücken. So stand am Ende eine knappe Auftaktniederlage.
Auf der NRW Meisterschaft auf der Jugendherberge auf dem Ahorn drohte den Spielern, die zu schnell spielten, extra Küchendienst. Das komfortable Maritim bietet diese Möglichkeit leider nicht – deswegen boten wir unseren “Blitzern” zusätzliche Analysezeiten an.
In der zweiten Runde ging es gegen Turm Lahnstein. Emil ging in seiner ersten Partie frisch ans Werk und gewann früh die Dame. Ingi geriet in eine unbekannte Eröffnungsvariante und verlor schnell. Dramatisch und lange offen gestalteten sich die Partien am zweiten und dritten Brett. Sören wollte unbedingt einen vollen Punkt, wählte entgegengesetzte Rochaden für einen Königsangriff. Sein Gegner verteidigte sich zäh, rührte Beton an und auch bei der späteren Analyse war zumindest kein einfacher Durchbruch zu finden. Alles war in dieser Partie möglich, der lange Tag war aber beiden Spielern anzumerken. Sörens Gegner war schließlich im Gegenangriff erfolgreich. Julius gestaltete seine Partie offen. Er kompensierte einen Minusbauern mit aktivem Gegenspiel, wickelte geschickt in ein Turmendspiel ab. Dort erreichte er die Philidor Stellung, erinnerte aber nicht mehr ihren Remiswert. Deswegen ging in es ein remises Bauernendspiel und buchstäblich mit dem letzten Zug forderte der Tag mit zwei lange Partien ihren Tribut und der letztmögliche Fehler sorgte für eine bittere Niederlage.
Die Stimmung ist gut, beim Abendessen in der Prager Bierstube war das Team fest entschlossen, am nächsten Tag den ersten Mannschaftspunkt zu holen.
Zweiter Tag
In den Runden drei und vier gab es zwei weitere Niederlagen. Erste Brettpunkte gab es für Sören und Ingi: Sören investierte eine Qualität für den gegnerischen Fianchettoläufer und entwickelte starken Druck auf der Farbe des Läufers, so dass der Gegner sich glücklich mit einem halben Punkt schätzen durfte. Ingi ergatterte einen Sieg am ersten Brett. In einem ähnlichen Stellungstyp wie in der Erstrundenpartie machte er diesmal alles richtig und gewann schön und verdient. Diverse andere Chancen manifestierten sich leider nicht in Zählbarem.
Die Mannschaft rangiert nun als einzige punktlos am Ende der Tabelle. Die Stimmung ist … ekstatisch! Das Team ist fest entschlossen, morgen die ersten Mannschaftspunkte zu holen. Abends beim Griechen (bei Marios Wunschgriechen bekamen wir noch einen letzten Tisch) haben die Spieler selbständig die Aufstellungen für die nächsten beiden Runden festgelegt und danach noch ein extra Training eingelegt. Unsere Gegner müssen sich morgen warm anziehen!
Dritter Tag
Heute war der Tag der Arminia!
Ein hochmotiviertes Team ging in der fünften Runde an den Start. Der Start war zäh: An Brett 2 stellte Sören eine Figur ein und verlor zügig. Ingi blitzte seine Partie und sah sich bald auch mit einer Figur weniger, hatte aber einen leichte Initiative. Emil ging wie gewohnt mit Kampfgeist in die Partei, verlor aber Dame und Partie – 0:2. Dann kam die Wende: Ingi schaffte wilde taktische Komplikationen und verkürzte. In Julius Partie war zu diesem Zeitpunkt noch nicht viel passiert. Die fünfte Reihe bildete für lange Zeit die Demarkationslinie zwischen Weiss und Schwarz:; der erste Bauer wurde erst im 25. Zug geschlagen. Mit Geduld durchs Turmendspiel gewann er einen Bauern und verwandelte den Vorteil nach 3.5 Stunden in einen Punkt und zum Mannschaftsremis.
In der sechsten Runde gab es dann den ersten Sieg für unsere Jungs: Ingi schaffte ein zügiges sicheres Remis am ersten Brett. Julius gewann diesmal im Königsangriff und setzte seinen Gegner matt. Sören umschiffte diverse Klippen im Turm und Bauernendspiel und remisierte. Den “Big Point” , den fehlenden halben Punkt, steuerte Mario dazu, der nach dem Verlust einer Qualität weiterkämpfte und die Partie ins Dauerschach rettete.
Ein hochmotiviertes Team ging in der fünften Runde an den Start. Der Start war zäh: An Brett 2 stellte Sören eine Figur ein und verlor zügig. Ingi blitzte seine Partie und sah sich bald auch mit einer Figur weniger, hatte aber einen leichte Initiative. Emil ging wie gewohnt mit Kampfgeist in die Partei, verlor aber Dame und Partie – 0:2. Dann kam die Wende: Ingi schaffte wilde taktische Komplikationen und verkürzte. In Julius Partie war zu diesem Zeitpunkt noch nicht viel passiert. Die fünfte Reihe bildete für lange Zeit die Demarkationslinie zwischen Weiss und Schwarz:; der erste Bauer wurde erst im 25. Zug geschlagen. Mit Geduld durchs Turmendspiel gewann er einen Bauern und verwandelte den Vorteil nach 3.5 Stunden in einen Punkt und zum Mannschaftsremis.
In der sechsten Runde gab es dann den ersten Sieg für unsere Jungs: Ingi schaffte ein zügiges sicheres Remis am ersten Brett. Julius gewann diesmal im Königsangriff und setzte seinen Gegner matt. Sören umschiffte diverse Klippen im Turm und Bauernendspiel und remisierte. Den “Big Point” , den fehlenden halben Punkt, steuerte Mario dazu, der nach dem Verlust einer Qualität weiterkämpfte und die Partie ins Dauerschach rettete.
Letzter Tag
Zur letzten Runde hatten wir uns nun auf Tisch acht vorgearbeitet, wo dann mit Vatterstetten ein Team aus der oberen Hälfte der Setzliste auf uns wartete. Das 0:4 war sicherlich zu deutlich, denn Sören, Mario und Emil hatten durchaus Chancen auf halbe und ganze Punkte. Da unsere Verfolger aber auch “für uns” spielten, blieben wir auf dem 19. Platz.
Ein Sieg, ein Unentschieden unter den 20 besten Deutschen U12 Mannschaften und ein tolles harmonisches Team – das war große Klasse, Jungs!