Nach der hervorragenden Leistung in der vergangenen Woche mit der Qualifikation für NRW überschlugen sich nahezu die Ereignisse, denn wir erfuhren erst durch diese Qualifikation davon, dass das Turnier bereits
6 Tage später im fernen Gütersloh stattfinden soll. Ich habe also sofort alle erforderlichen Ressourcen zusammengetragen und Eltern wie Schulleitung mit der großen Herausforderung vertraut gemacht. Da alle Seiten das Anliegen unterstützen wollten und auch der Transport machbar war, fanden wir uns kurz nach acht mit dem Spielmaterial der DJK Arminia Eilendorf, den Spielern Alwin, Sören, Paul und Mario sowie den Fahrern und Betreuern Ludger Mainka und Christopher Korr zusammen, um uns auf den Weg zu machen.
Das sollte nicht lange währen, denn kaum auf der Bahn Richtung Köln zeigte das Navigationsgerät anstatt der geplanten Ankunftszeit 11 Uhr satte 13:30 Uhr an: Vollsperrung, die halbe Mannschaft auf Umwegen, die andere Hälfte steckte fest. Irgendwie lotste das Schicksal uns dann noch gerade zeitig genug zur Anmeldung, die andere Hälfte mit Spielstart zum Ziel.
Nun waren die Spieler im wahrsten Sinne des Wortes am Zug. Gleich die ersten Gegner Platzhirsche aus Raesfeld, aber Eilendorf hält ein Remis. Dann Lokalderby gegen den Römerhof, Kantersieg 4:0, damit vorläufig 4.Platz. Die Kinder sind in Hochstimmung, in der 3. und 4.
Runde Remis bzw. Sieg gegen Spenge und Werthe, weiterhin 4.Platz und damit in der Qualifikation für die DM. 5. und 6. Runde die dicksten Brocken aus Paderborn und Overbeck, bei denen die ganze Schule Schach als regulären Unterricht betreibt. Die Jungs spielen wie um ihr Leben, Alwin und Paul können einen Sieg einfahren. Vor der letzten Runde sind wir noch in Schlagdistanz zur den Qualifikationsplätzen, aber der Gegner Königswinter-Oberdollendorf hatte uns schon letzte Woche auf den 2.Platz verwiesen. Wir schafften wieder Remis und konnten diesmal Oberdollendorf hinter uns lassen. Wir enden als 8. der 20 stärksten NRW-Schulen und sind 2,5 Punkte hinter dem letzten Qualifikationsplatz gelandet, ein winziger Unterschied bei 28 zu verteilenden Punkten insgesamt und stärkster Vertreter des Mittelrheinverbands als Sahnehäubchen. Gegen 20:30 Uhr kamen wir erschöpft mit vielen Punkten nach Hause.
Aus meiner Sicht war der Aufwand gerechtfertigt, die Kinder hatten ein tolles Erlebnis, die Trainer/Mannschaftsführer/Betreuer/Fahrer auch, die Schule ist im MR-Verband bekannt und in NRW immerhin sichtbar geworden.
Wir haben uns ein Bild von Fähigkeiten der anderen Mannschaften gemacht und blicken voll Zuversicht auf das nächste Jahr, denn: Wir hatten vielleicht als einzige Mannschaft des vorderen Tabellenteils keinen Viertklässler dabei, haben mindestens noch drei aufstrebende Spieler an der Schule und beeindruckend starke Vorschüler in Reserve. Auch beim Training in der OGS durch Rainer Assent und beim Arminia-Training mit Trainern bis zur höchsten Aachener Spielklasse gilt „Hilf‘ mir, es selbst zu tun“, denn es wird viel gespielt, Übungen werden nach eigener Auswahl „am Brett“ bearbeitet und Informationen in individuell verdaubarer Dosis zur Erweiterung der Möglichkeiten beigesteuert.
Diesen Bericht möchte ich schließen mit einem Zitat von Paul auf der Rückfahrt, das das Erlebnis der Kinder gut auf den Punkt bringen dürfte:
„Mal ganz ehrlich Sören, so ein Schachturnier ist anstrengender als Schule, finde ich.“
Auch ein paar Schnappschüsse habe ich zur Erinnerung, für die Schulzeitung oder Internetseite angehängt. Ich bin mit der Veröffentlichung der Berichte oder Auszügen daraus auf der IN-Seite (sofern da noch mehr hinpasst) einverstanden.
Grüße
Christopher Korr