Nach langen Jahren schickten wir mal wieder eine 2-stellige Zahl zum Jugendturnier nach Lendersdorf. Zwar noch weit hinter Würselen, aber das Pflänzchen wächst. Zwischen den 237 Spielenden waren also schon ein paar Blauhemden zu sehen.

Das Team am Start
Ingi und Matthias – Kampf um die Spitze

 

2 „Oldies“ aus der goldenen Eilendorfer Generation und 9 Nachfolger erschienen beim Spektakel in Lendersdorf. Einige waren schon letztes Jahr dort, für andere war es die Feuertaufe. Wie immer – Kinderschach ist nichts für schwache Nerven. Gleich in der ersten Runde, ein Donnerschlag: Benjamin Dreher aus Würselen, mit fast 800 DWZ Abstand, erwischte Ingmar auf 2 falschen Füßen – ein dickes Geweih für sein Wohnzimmer. Obwohl Ingi danach kaum Punkte abgab, schaffte er es in der Aufholjagd nicht mehr diesen

Der Schiedsrichter hilft

Punkt aufzuholen und musste sich am Ende Julian Kliffken geschlagen geben und auf das Treppchen verzichten. Schade – aber auch gut so – wenn die Favoriten immer gewinnen würden, wäre es ja langweilig.

Efecan Atar und Matthias Heiligtag waren ganz von Spielökonomie geprägt:  ohne auch nur einen Zug zu machen, trennten sie sich zur Mitte des Turniers Remis und schwenkten als gemeinsame Erste auf die Zielgerade ein. Für Matthias ging es gut aus – er erkämpfte sich ein Remis gegen Ingi und landete nach stetiger, solider Leistung verdient auf Platz 1. Nicht so für Efecan – schon vom Pokal träumend ließ er sich vom heranstürmenden Ingi in nur wenigen Zügen vom Brett fegen. Ich dachte erst, es wäre ein Notfall, dass das Brett 1 als erstes von allen leer war, nach kaum paar Minuten. Genie und Wahnsinn – deshalb ist Efecan so beliebt bei allen – mal spielt er überwältigend, und gleich danach macht er unglaubliche Patzer – „only human, after all“. Ob Bananen helfen?

Rauchende Köpfe

Auch Emin schaffte es in die Schlagzeilen. Er startete sehr gut ins Turnier. In der vierten Runde wurde sein Angriff vom starken Lennart Sinner  mit einem drohenden Mattangriff gekontert. Emin hatte hier schon Materialvorteil. Lennart hätte mit einem ewigen Schach Remis erzwingen können. In einer schwierigen Stellung spielte Emin mehrmals den einzig richtigen Zug und brachte schließlich seine Dame zum verwaisten König und die Drohung war abgewehrt. Wir lagen uns schon in den Armen – eigentlich musste Emin nur noch etwas abtauschen und dann Bauern aus seiner

haushohen Materialüberlegenheit durchbringen. Die Stellung war

Sandro auf dem Weg zu Platz 6

klar gewonnen. Aber Emin, erschöpft von der heißen Schlacht, nahm ein Remisangebot von Lennart an. Kinderschach – wir müssen mehr auf das Potential als die Resultate schauen. Wir müssen uns über die guten Züge freuen – an den Patzern kann man feilen – aber erstmal überhaupt gute Lösungen zu finden – das ist der Fortschritt. Emin rückte danach bis auf Brett 2 vor, aber dann ließen die Kräfte etwas nach und er konnte sich nicht an den Spitzenbrettern halten.

 

Gute Laune

Sandro und Avyaan konnten eine positive Punktebilanz verbuchen – mit 6 bzw. 5,5 aus 9 Punkten – auch hier können wir für die nächsten Jahre einiges erwarten. Wer in Lendersdorf im oberen Viertel abschließt, ist auf einem guten Weg. Die meisten anderen schlugen sich wacker, mit 3-

Alwin und Michelle im Spietzenspiel

4/9 Punkten, das ist für Anfänger keine schlechte Leistung. In der U16 musste auch jemand mit 0/9 nach Hause fahren.

 

 

 

Alwin, unser Champion, an 1 gesetzt, siegte in der Königsklasse U20 mit weißer Weste, also 9/9 Punkten. Ja – als Favorit – aber man muss die Leistung dann auch erstmal im Turnier abrufen, und mit z.B. Michelle Trunz, einer der besten deutschen Spielerinnen im Feld, war auch das kein Spaziergang.

Alle Ergebnisse bei Lendersdorf

Viele, viele Bilder in Originalgröße zum Drucken hier

(Ich konnte Euch nicht alle auf die erste Seite bringen)

Die Pokalgewinner mit Turnierleiter Peter Titz und dem Bürgermeister

 

Von lmainka

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